Jusos hängen 272er Bus ab

■ Wettrennen liefert Beweis: Zu Fuß sind die Steilshooper schneller am Barmbeker Bahnhof

liefert Beweis: Zu Fuß sind die Steilshooper schneller am Barmbeker Bahnhof

Der HVV-Bus der „Linie 272“ war gestern auf seiner Fahrt von Steilshoop zum Barmbeker Bahnhof einem unerwarteten Kräftemessen ausgesetzt, einem Wettrennen mit Menschen. Die beiden Jungsozialisten Arne Bechschmidt und Stefan Rehn wollten durch den kleinen Morgenspurt nicht etwa gegen eine verpaßte Olympiateilnahme demonstrieren, sondern beweisen, daß sie „zu Fuß“ allemal schneller sind als der öffentliche Personen-Nahverkehr.

Um kurz nach sieben setzte sich der ungewöhnliche Treck in Bewegung. Bereits um 7.12 Uhr am Ortsausgangs-Schild „Steilshoop“ hatten die beiden Juso-Sprinter den Omnibus überholt und sich mit ihren beiden fahrradfahrenden Begleitern aus der Mutter-SPD an die Spitze des Teilnehmerfeldes gesetzt. Während der „272er“ noch Haltestellen abklapperte und die überfüllte Fuhlsbüttler Straße herunterkroch, erreichten die Junggenossen nach 3,5 Kilometern den Barmbeker Bahnhof um 7.21 Uhr und 7.23 Uhr. Eine Minute später tuckerte auch der Bus ein.

Der SPD-Ortsausschuß-Vorsitzende Hans-Ronald Niehus: „Die Aktion hat gezeigt, daß die bisherihe ÖPNV-Anbindung völlig unzureichend ist.“ Niehus forderte den sofortigen Baubeginn der bereits in der Planung abgeschlossenen und seit 20 Jahren geforderten Schnellbahn-Trasse.

Bis zur Fertigstellung der U-Bahn-Trasse sollte der HVV nach Empfehlung der Steilshooper Sozialdemokraten einen „Shuttle-Bus“ einsetzen, der ohne Zwischenstopps Steilshoop mit dem Schnellbahnsystem in Barmbek verbindet. „Der Shuttle-Bus wäre eine Verbesserung, aber letztendlich brauchen wir die U-Bahn“, so Arne Bechschmidt nach dem erfolgreichen Wettrennen. Sagte es und setzte flugs zum Spurt an seinen Arbeitsplatz an. Kai von Appen