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Mit Batmans Hilfe Lesen und Schreiben lernen

■ Mit einem Modellversuch soll in Hamburger Grundschule rechtzeitig Lese- und Schreibschwierigkeiten und damit einem späteren Analphabetismus vorgebeugt werden

soll in Hamburger

Grundschulen rechtzeitig Lese- und

Schreibschwierigkeiten und damit einem

späteren Analphabetismus vorgebeugt werden

Hauptziel dieses Projekts (siehe auch Kasten) ist es, den Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten dort zu begegnen, wo sie meist ihre Wurzeln haben: in der Grundschule. Kinder aus dem sogenannten „schriftfernen Milieu“, wo also Buch oder Schreibblock Seltenheitswert haben, finden häufig schon in der Anfangsphase keinen Zugang zur Schrift. Es gilt, bei den Kindern zunächst weniger auf korrekte Ortographie zu achten, als sie vielmehr überhaupt erst zum Schreiben zu motivieren.

Durch intensive Beobachtung im Unterricht muß der „Brennpunkt des Lernens“ gefunden werden, das heißt, der Punkt, an dem ein Kind zum Schreiber wird. An dem Tag, an dem zum Beispiel Sarah, die die erste Klasse zum zweiten Mal durchläuft, ihren ersten Schritt in die Welt der Schriftzeichen setzte, hatte die Lehrerin zum ersten Mal die von der Sechsjährigen heißgeliebte Comicfigur „Batman“ in der Klasse zum Thema gemacht. Sarah verfaßte ihren ersten längeren Text. Dieser bestand zwar zunächst nur aus Konsonanten, doch diese waren zum Teil richtig. Die Basis für eine Weiterarbeit stand.

Der Erfolg dieses Vorgehens hat sich in den Vorversuchen mit rund 250 Schülern für das am Montag startende Pilotprojekt bereits bestätigt. In drei Jahren gelang es, die Zahl der ganz schwachen Schüler von zehn auf ein Prozent zu senken. Die Zahl der guten Schüler kletterte von 15 auf 33 Prozent.

Es sei wichtig, Konzepte zu entwickeln, die das individuelle Lerntempo von Kindern berücksichtigen, um so Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten frühzeitig zu verhindern, erläutert Schulbehördensprecher Ulrich Vieluf die Gründe, das Dehnsche Modell zu starten. Ein rasanter Anstieg dieser Schwierigkeiten sei nicht das Motiv. Genaue Zahlen gibt es darüber indes nicht. Bekannt ist nur, daß derzeit

1rund 3400 der insgesamt 211000 Hamburger Pennäler die herkömmliche Einzelförderung erhalten, das Ausmaß der Gruppenförderung ist unbekannt. Sigrun Nickel

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