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Ärzte machen mobil

Köln (dpa) — Fünf Tage nach dem Streik der Zahnärzte im Rheinland sammeln sich die Kassenärzte zum Protest: Bei einer außerordentlichen Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wollen sie heute in Köln Front machen gegen die Bonner Sparpläne im Gesundheitswesen. Dabei scheint sich allerdings im Streit um die geplante Malus-Regelung, die eine Kürzung des Arzthonorars bei Überschreiten eines bestimmten Arznei- und Heilmittelbudgets vorsieht, ein Kompromiß anzubahnen.

Laut KBV hat Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) seine Bereitschaft angedeutet, die Malus-Regelung aus dem Regierungsentwurf zu streichen. Bedingung sei aber, daß die Ärzte eine Alternative bieten, die 1993 ebenfalls die vorgesehenen 540 Mio. Mark einspart. Die KBV-Spitze denkt dabei an verschärfte Richtgrößen für die Verordnung von Medikamenten.

Bei dem Treffen der Kassenärzte wird eine Entscheidung über diesen Vorschlag erwartet. Sollten die Ärzte ihm zustimmen, dürfte die Malus-Regelung — so hofft die KBV — fallen. Ein weiteres Thema der KBV- Vertreterversammlung am Samstag werden voraussichtlich mögliche Kampfmaßnahmen gegen die Sparpläne sein. Dazu gibt es unter den Ärzten heftige Kontroversen. Während einige Kassenärzte — ähnlich wie die Zahnärzte — Streiks und eine Rückgabe der Kassenzulassungen fordern, lehnen andere solche Schritte ab.

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