„Dann stirbt die Frauenwoche“

Der Bremer Frauenwoche sollen im nächsten Jahr keine Projektgelder mehr bewilligt werden. 105.000 Mark hatten die Frauen beantragt, keine einzige sollen sie nach der internen Senatsvorlage (vgl. S.17) bekommen.

taz: Was bedeutet das für die Frauenwoche?

Olga Prunk (Mitorganisatorin der Frauenwoche): Wenn wir keine Projektmittel bewilligt bekommen, können wir die Frauenwoche nicht fortführen. Und wenn wir das früher gewußt hätten, hätten wir die Frauenwoche in diesem Jahr auch abgeblasen.

Gibt es eine andere Möglichkeit, die Frauenwoche zu finanzieren?

Bis jetzt haben wir uns nicht nach einer anderen Finanzierung umgeschaut. In so einem Projekt ist das auch sehr schwierig: Wir müssen inhaltliche Arbeit machen: Vorbereiten, andere Veranstaltungen besuchen, aber 1992 haben wir ein halbes Jahr lang nur für die Existenz des Projektes gekämpft.

Ist die Finanzierung der diesjährigen Frauenwoche denn gesichert?

Wir wissen bisher nur mündlich, daß wir Projektmittel im Nachhinein bewilligt bekommen. Und das wäre toll, weil das für uns heißt, daß wir eine längerfristige Absicherung haben, auch wenn sie nur minimal ist. In diesem Jahr feiern wir ja Jubiläum, und dann sollten wir uns überlegen, was aus der Frauenwoche mal werden soll. Wir sind im Augenblick ein Team, das sehr gut zusammenarbeitet, und die Projektmittel sind wesentlich, um die ABM-Stellen abzusichern.

Wieviele Stellen habt Ihr zur Zeit, um die Frauenwoche vorzubereiten?

Von den sechs Stellen, die wir bisher hatten, haben wir zwei verlängert bekommen. Eine wird aus dem Frauentopf finanziert und die andere von der Kultursenatorin. Wir hatten eine Stammkraftstelle, aber da ist noch unklar, ob sie verlängert wird oder nicht. Doch es ist nicht möglich, die Frauenwoche mit weniger als fünf Stellen zu machen.

Aber wir haben noch Power, und wir wollen nicht, daß Behörden bestimmen, wann ein Projekt zu Ende ist oder in welcher Form es weiter gehen soll.

Wenn wir die Stellen und die Projektmittel allerdings nicht kriegen, wird die Frauenwoche sterben. Fragen:dir