: „... streckt sich, läßt den Hals fallen und fußt deutlich über“
Der olympische Grand Prix Special von heute verspricht, ein außergewöhnlich spannendes Finale im Kampf um die Einzelmedaillen in der Dressur zu werden: Da Olympiasiegerin Nicole Uphoff (Duisburg; 2. von links) mit Rembrandt, Europameisterin Isabell Werth (Rheinberg; 2. von rechts) mit Gigolo und der Düsseldorfer Polizeihauptmeister Klaus Balkenhol (4. von rechts) mit Goldstern im Grand Prix die besten Noten erreicht hatten, werden sie am Mittwoch auch als Letzte im Dressur-Viereck antreten müssen. (M.T., die Gurke des Tages, steht ganz rechts.) Die dreimalige Olympiasiegerin Nicole Uphoff muß als letzte reiten. Bundestrainer Harry Boldt: „Das wird eine reine Nervenfrage. Über den Sieg entscheidet die Tagesform.“
(Was aber wird heute der ZDF-Reporter Arnim Basche machen? Wird er sich zurücknehmen, sprachlich traben oder sich vergaloppieren gar? Oh, er wird uns fachlich begleiten über den Parcour, wie schon bei der Team-Entscheidung: „Gigolo streckt sich, erweitert seinen Rahmen, läßt den Hals fallen und fußt ganz deutlich über.“ Ja, das ist Fachkommentar, ganz ohne erweiterten Horizont.)
Endlich einmal wird die Dressur ein sportlicher Krimi: Die unbekümmert und selbstsicher reitende blonde Jurastudentin Isabell Werth, die Nerven wie Drahtseile zu haben scheint, gegen die routiniertere Nicole Uphoff, die ihrer Nervosität manchmal nicht Herr werden kann. Klaus Balkenhol geht es „nur“ darum, den dritten Platz zu halten und damit erstmals in der Geschichte Olympischer Spiele dazu beizutragen, daß alle drei Einzelmedaillen an die deutschen Dressurkünstler gehen.
Wird das klappen? Wird Nicole Uphoff ihr viertes Gold...? Kann sie damit als erste Dressurreiterin ihren Olympiasieg wiederholen? Werden die beiden Rivalinnen einander hassen? Und wenn ja, auf welche Seite werden sich Batman und Robin schlagen? Foto: Reuter
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