piwik no script img

Bakschisch?-betr.: Zum Anschlag auf P. Borsellino

Zum Anschlag auf P. Borsellino

[...] Wo das kleine Bestechungsgeschenk akzeptiert wird, entsteht Erpreßbarkeit. Wo nur gegen „Bakschisch“ gearbeitet wird, gibt es kein gedeihliches Zusammenleben.

Auch bei uns ist feststellbar, daß in weiten Bereichen derjenige, der sich an Regeln hält, Nachteile erleidet, als der „Dumme“ angesehen wird. Es gilt als „clever“, wer seine Steuern nicht pflichtgemäß zahlt, die Grundsätze eines ordentlichen Kaufmannes mißachtet und die Gesetze dort bricht, wo deren Einhaltung nachteilig oder auch nur umständlich für ihn wäre. Das aber ist der Humus, in dem die Saat derjenigen aufgeht, die die Redlichen verdrängen wollen. [...]

Jeder, besonders wenn er im öffentlichen Leben steht, muß sich seines Vorbildcharakters — im positiven wie im negativen — bewußt werden. Wünschenswert wäre es, wenn gerade die Repräsentanten der Politik und Wirtschaft zeigten, daß Erfolg und Ehrlichkeit miteinander vereinbar sind. Es ist Aufgabe vor allem der in den Medien präsenten Persönlichkeiten und Organisationen, eine Selbstverständlichkeit wieder ins allgemeine Bewußtsein zu rufen: Rechtsbruch darf sich nicht lohnen! [...] Deutscher Richterbund,

Frankfurt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen