: Zerstörer an den Golf — falls nötig
Moskau/Kuwait/Washington (AFP/AP) —Die russische Regierung ist bereit, ein oder zwei Schiffe in die Golf-Region zu entsenden, falls dies nötig sein sollte, erklärte Präsident Jelzin laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Montag in Jalta. Im Falle einer entsprechenden Entscheidung des UN-Sicherheitsrates würden die Schiffe entsendet, obwohl dies noch nicht die Teilnahme an „irgendeiner Militäraktion“ bedeute. Die Erklärung könnte einen entscheidenden Wandel in der Haltung Rußlands zum Irak signalisieren, das bislang jegliche Beteiligung an Militäraktionen gegen den Irak ablehnte.
Die USA und Kuwait haben gestern mit ihren mehrwöchigen Militärübungen am Golf begonnen. An den ersten beiden Manövern sind insgesamt 2.800 amerikanische Soldaten beteiligt. Außerdem brachen die ersten der 2.400 Elitesoldaten aus Texas und Kentucky auf, die an einem dritten Manöver teilnehmen.
Am Tag des Manöverbeginns erschien in der Washington Post ein Bericht, der ein neues Glied in der Kette der amerikanischen Aufbau- und Unterstützungsmaßnahmen gegenüber dem Irak in der Zeit vor der Besetzung Kuwaits offenlegt. Noch drei Monate vor der Invasion plante das Pentagon ein Ausbildungs- und Austauschprogramm mit der irakischen Armee, berichtete die Tageszeitung unter Berufung auf geheime Regierungsunterlagen, die dem Parlamentarischen Ausschuß zur Untersuchung der Golfpolitik vor dem Krieg gegen den Irak vorliegen.
Nach einer geheimen Anweisung von US-Präsident Bush habe der Generalstab in Washington versucht, „den Zugang und den Einfluß“ zur irakischen Armee auszubauen. Bush habe im Oktober 1989 seiner Regierung vorgeschlagen, dem Irak in Einzelfällen „nicht-tödliche Militärhilfe“ anzubieten. Das Verteidigungsministerium habe dann empfohlen, irakische Soldaten in Minensuche, Luftaufklärung und Strategie auszubilden. Zudem wurden Austauschprogramme der Militär-Akademien vorbereitet. Das Außenministerium habe das Projekt gestoppt, um einen Skandal zu vermeiden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen