piwik no script img

Recycinglinghöfe vor dem Umbruch

■ Erhalt gesichert, aber Aufgabenverteilung noch nicht geklärt

Der Terminplan paßte: Nachdem am Dienstag der Senat die Erhaltung der Recycling-Höfe beschlossen hatte, war am Donnerstag Umweltsenator Ralf Fücks im Recycling-Hof Findorff zu Gast. Doch trotz der frohen Botschaft: Glückliche Gesichter gab es beim Führungspersonal der Recycling- Höfe nicht. Der Grund: Angesichts der organisatorischen Umstellungen, die anstehen, ist vielen unklar, welche Rolle die Abfallwiederverwerter künftig spielen werden.

Die Situation ist auch nach dem Senatsbeschluß noch schwierig. Zum einen geht die Zahl der ABM-Beschäftigten zurück, zum zweiten funkt die Handelskammer bei der Bewilligung von ABM-Stellen dazwischen, und zum dritten hat sich um die Höfe herum inzwischen die Abfallwirtschaftslandschaft verändert. „Wir brauchen jetzt eine klare Abgrenzung zwischen den Bremer Entsorgungsbetrieben, der Abfallwirtschaft und den Recyclinghöfen“, meinte Fücks.

Die Ansätze dafür finden sich in dem Senatsbeschluß. Danach

sollen die Recyclinghöfe in einen gewerblich-unternehmerischen und einen gemeinnützigen Teil umstrukturiert werden. Beim unternehmerischen Teil der Höfe sollen 40 Arbeitskräfte beschäftigt sein, die unter anderem für Straßensammlungen zuständig sind. Gut zwei Millionen stehen dafür aus dem Vertrag mit dem Dualen Sytem Deutschland zur Verfügung. Dem gemeinnützigen Teil, in dem cirka 100 auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslose beschäftigt werden sollen, werden ca. 100 Personen angehörden, die zum großen Teil aus dem Programm Arbeit statt Sozialhilfe bezahlt werden.

Und noch etwas wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach ändern: Die Recyclinghöfe wollen sich aus dem Dach der Jugendwerkstätten lösen und für die drei stadtbremischen Einrichtungen eine eigene Gesellschaft grünen. Thomas Schamberger vom Recyclinghof Hemelingen meinte: „Die Entscheidungsstrukturen müssen künftig von Kompetenz bestimmt sein.“ hbk

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen