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■ Die Gurke des TagesSergej Bubka

Bei Olympia, so heißt es immer, zähle einzig und allein der Sieg. Verlierer seien bereits vergessen, wenn sie die Ziellinie noch gar nicht überquert haben. Völlig falsch! Viel lieber als die großen Sieger sind dem Publikum die tragischen Verlierer, vor allem jene, an deren Erfolg bis zum entscheidenden Wettkampf niemand auch nur den Hauch eines Zweifels hatte. 200-Meter-Supermann Michael Johnson, der im Semifinale ausschied; das Schweizer Kugel- Trumm Werner Günthör; der deutsche Ruder-Achter, der sich auf einmal mit Bronze um den Hals wiederfand; der Algerier Noureddin Morceli, der die 1.500 Meter bisher nach Belieben dominierte, aber bei Olympia bloß Siebter wurde. Oder eben Sergej Bubka.

5,70 Meter, eine Höhe, die er normalerweise ohne Anlauf springt, wurden jenem Mann zum Verhängnis, der sich sonst mühelos von Weltrekord zu Weltrekord schraubt. Drehende Winde, schlechte Nerven, einen zu weichen Stab führte der Ukrainer als Ursachen für sein Debakel an. Alles Quatsch. Der wahre Grund liegt woanders: in Berlin. Als Olympia- Botschafter hat sich Bubka dort einspannen lassen. Ausgerechnet! Wer sich mit den Pannenkönigen von der Spree einläßt, für den ist der Weg ins Gurkenglas mit hundertprozentiger Sicherheit vorgezeichnet. Matti

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