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Kabul will Waffenruhe vermitteln

Kabul (AP) - In Afghanistan hat sich die Regierung einen Tag nach den schwersten Kämpfen seit dem Sieg der moslemischen Rebellen über Ex-Präsident Nadschibullah im April bemüht, einen Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Aus Regierungskreisen verlautete, Verteidigungsminister Achmed Schah Masud und Innenminister Achmed Schah versuchten, alle Seiten zu direkten Gesprächen zu bewegen.

In Kabul war gestern nachmittag immer wieder Artilleriefeuer zu hören. Mehrere Raketen schlugen in der Innenstadt ein. Bereits am Samstag hatten sich Verbände miteinander rivalisierender Mudschahedin- Gruppen in Kabul heftige Gefechte geliefert, in die auch Regierungstruppen eingriffen und bei denen mindestens 35 Menschen getötet sowie mehr als 200 verletzt wurden. Nach Angaben von Regierungsbeamten griffen Kämpfer der proiranischen Guerillagruppe Hesb-i-Wahadat Mudschahedin der sunnitischen Organisation Ittehad-i-Islami an. Anlaß sei ein Streit über einen Gefangenenaustausch gewesen. Während Regierungstruppen versuchten, die Ruhe wiederherzustellen, beschossen auch Kämpfer der Hesb-i-Islami von Gulbuddin Hekmatyar die Innenstadt und den Flughafen der Stadt.

Über den südlichen Stadtteilen, wo sich die Kämpfe konzentrierten, standen riesige Rauchsäulen. Nachdem das Funkhaus von einer Rakete getroffen worden war, mußte das Fernsehen seine Sendungen unterbrechen. Auch in einem Krankenhaus im Westen Kabuls schlug eine Granate ein. Dabei wurde ein Raum zur Sterilisierung von Instrumenten zerstört.

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