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Auer-Prozeß: der neue Zeuge

■ Belastende Aussagen eines Unbekannten

Im Fall Jürgen Auer, der wegen eines zehn Jahre zurückliegenden Raubmordes vor Gericht steht, gibt es offenbar einen neuen Zeugen. Angeblich könnte dieser den angeklagten 38jährigen Konditor mit folgender Behauptung in schwere Bedrängnis bringen: Auer soll ihm gegenüber seine Beteiligung an dem Mordkomplott zugegeben haben. Kripo und Staatsanwaltschaft bemühen sich zur Zeit, die Person, die ihre Identität aus Angst nicht preisgeben möchte, zu einer Aussage vor Gericht zu bewegen.

Nachdem sich der Prozeß in den vergangenen Wochen wegen zahlreicher Zeugenauftritte und einer Fülle von Befangenheitsanträgen in die Länge zog, ist der Fall Auer jetzt doch noch für eine Überraschung gut. Die Gesichter der zuständigen Richter verrieten gestern deren Verblüffung und aufkommende Nervosität. Sie hatten von der Existenz des neuen Zeugen aus einer Boulevard-Zeitung erfahren. Der nächste Verhandlungstag ist der kommende Freitag. Ob mit oder ohne den geheimnisvollen Unbekannten, wird man dann sehen.

Jürgen Auer muß sich laut Anklage wegen eines im Dezember 1982 an einem Hamburger Kaufmann begangenen Raubmords verantworten. Er war deswegen 1984 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der erneute Prozeß kam nur auf Grund der jahrelangen Bemühungen seiner Verteidiger zustande. Vor Gericht sind in den letzten Wochen sowohl Belastungs- als auch Entlastungszeugen aufgetreten. Einer hat dem Angeklagten für die Tatzeit sogar ein Alibi gegeben. lian

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