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Hausarbeit: Weiterhin Frauensache

Berlin (taz) — Noch immer erleben Mädchen in der Familie, daß Hausarbeit Frauen- und Töchtersache ist. Nach den Ergebnissen von Interviews, die das nordrhein-westfälische Ministerium für die Gleichstellung von Frau und Mann durchführen ließ, herrscht in der Familie weiterhin die traditionelle Arbeitsteilung, obgleich die Hälfte der Mütter der befragten dreizehn- bis fünfzehnjährigen Mädchen berufstätig ist.

Die Mädchen, die sich täglich etwa eine Stunde an der Hausarbeit beteiligen, nehmen die „Haushaltsabstinenz“ ihrer Väter weitgehend kritiklos hin, fühlen sich ihren Brüdern gegenüber aber benachteiligt. Für ihre Zukunft ist ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtig, denn auf eigene Erwerbsarbeit wollen nur die wenigsten verzichten. Die befragten Jungen hingegen distanzierten sich von diesem Problem. Für sie steht die Erwerbsarbeit im Vordergrund.

Eine Veränderung dieser Einstellungen und bessere Berufschancen für Mädchen erhofft sich die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Ilse Ridder-Melchers von Materialien zur Berufsorientierung, die sie unter dem Titel „Wir werden, was wir wollen“ für die Schulen ihres Landes erstellen ließ. Außerdem forderte die Ministerin Betriebe auf, Mädchen mit ihren Stellenangeboten stärker anzusprechen. Von den im Juni 1992 noch unbesetzten Ausbildungsstellen waren nur die Hälfte geschlechtsneutral ausgeschrieben. Claudia Breger

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