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Mutoid Waste Company und die Mig 21

Abzug der Truppen der Gemeinschaft Unabhäniger Staaten hin oder her, die beiden »MiG 21« hinter dem Reichstag bleiben auf jeden Fall in Berlin. Wie berichtet hatte die britische Schrottkünstlergruppe »Mutoid Waste Company« die beiden Düsenjäger einem GUS-Militärkommando bei Strausberg für 400 Mark abgekauft und mit einem Tieflader auf das Performancegelände an der Spree transportiert. Ihr Verschwinden war von der für das frühere NVA- Gelände zuständigen Bundeswehr erst bemerkt worden, nachdem sie von einem Rentner darauf aufmerksam gemacht worden war. Die Kripo Frankfurt/Oder wurde eingeschaltet. Gemeinsam mit der Feldgendarmerie nahmen die Beamten die Kunstobjekte am Reichstag unter die Lupe und siehe da — es waren die verschwundenen MiGs. Auf eine Anzeige wurde verzichtet. Sie hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht, schließlich fühlt sich Mutoid Waste als Eigentümer voll im Recht, weil die Dinger gekauft wurden. Obwohl der Handel wohl doch eher ungesetzlich war, hat der Kommandeur der 5. Luftdivision inzwischen entschieden, daß die Künstler die beiden MiGs erst mal behalten können. Sie mußten die Düsenjäger allerdings gänzlich fluguntauglich machen. Die scheinbar in einen Grenzturm hineingeflogene MiG soll einen nie stattgefundenen Krieg symbolisieren. Die Flugzeuge sind noch bis Ende des Monats hinter dem Reichstag zu besichtigen. Mittwochs, samstags und sonntags treten die Mutoid Waste um 21 Uhr zusätzlich mit einer Performance auf. Foto: Rolf Schulten/Octopus

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