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Die Polizei kräftig gelinkt

■ Bankräuber entwischte der Polizei trotz Großalarm und Razzia im Parkgelände

entwischte der Polizei trotz Großalarm und Razzia im Parkgelände

Einige taz-MitarbeiterInnen machten gestern dicke Backen: Als sie ihre Wochenabrechnung einreichen wollten, wurden sie von dem taz-Kassenwart auf nächste Woche vertröstet. „Ich hab kein Geld bekommen, unsere Hausbank hat geschlossen.“ Grund: Polizeiliche Ermittlungen nach Raubüberfall.

Um 9.55 Uhr war der Unbekannte in der Haspa-Filiale an der Holstenstraße/Ecke Max-Brauer-Allee aufgetaucht. Im Schalterraum stülpte er sich plötzlich eine Plastiktüte mit Sehschlitzen über den Kopf, bedrohte die Kassiererin mit einer großkalibrigen Waffe und verlangte die Herausgabe von „Geld in großen Scheinen“. Die Kassiererin übergab dem Bankräuber 16000 Mark, löste dann aber Alarm aus. Der Täter flüchtete mit einem Fahrrad in den August-Lütgens- Park, wo er seitdem nicht mehr gesehen wurde. Lediglich ein Bauarbeiter will beobachtet haben, wie ein Mann hektisch ein Fahrrad in einen Transporter warf und mit dem Kleinlaster davonjagte.

Sekunden nach dem Überfallalarm umstellten mehrere Streifenwagen das Parkgelände, Hubschrauber „Libelle“ observierte aus der Luft das unübersichtliche Gelände, und kurze Zeit drauf durchkämmten herbeigeeilte Bereitschaftspolizisten den Park samt der zahlreichen Gebäude. Doch weder unter der Bühne im „Haus 3“ noch in den Gebäuden wurden die Polizisten fündig. Ein Beamter: „So'n Mist — und dabei waren wir so dicht dran.“ Unter den taz-MitarbeiterInnen lag die Sympathie jedoch auf der anderen Seite. „Hat er's geschafft und hat es sich gelohnt?“ so die bohrende Frage einer taz-Einheitslohn-gezeichneten Redakteurin an den Polizeireporter. „Toll“, so die Reaktion auf das „Ja!“ „Der hat meine volle Sympathie. Ich würd' auch gern 'ne Bank überfallen, wenn ich nicht so'n Schiß hätte.“ Kai von Appen

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