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Junkies: Auf den Teerhof!

■ Bremen hat einen Drogenhilfeplan — auf dem Papier

Zaun um Zaun werden die lebendigen Winkel im „Viertel“ abgesperrt, zwei Meter hohen Metallgitter schützen Hauseingänge, Garagenplätze und Hinterhöfe gegen Obdachlose und Junkies. Der „Ostertorpark“, die kleine Wiese an der Weberstraße, war bei ihrer Einweihung ein grüner Lichtblick in der Stadt: eine Baulücke wurde einmal nicht zugebaut, sondern für die Anwohner geöffnet, bepflanzt. Da gab es einen Trampelpfad, der eigene Wege ging, nicht von Autoabgasen flankiert.

Die Einzäunung dieser Wiese war ein Akt der Notwehr der Anwohner, keine Frage. Der Innensenator hat, nach der mißlungenen Vertreibungsaktion am Sielwallkreuz, vorsichtshalber nur noch in die Fernsehkameras gelächelt. Die Sozialsenatorin hat sich überhaupt nicht sehen lassen.

Wohin sollen nun die Junkies, die wieder vertrieben sind? Unser Tip: Zum Rathaus. Und wenn der Innensenator dort doch seine Polizei schickt, weil er dem Bürgermeister nicht zumuten will, was er den Bürgern zumutet, dann ab über die Brücke auf die Teerhofinsel. Dort will die Sozial- und Gesundheitssenatorin Irmgard Gaertner leben, die ist zuständig für Methadon und betreutes Wohnen. Klaus Wolschner

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