: Unterm Strich
Abgesehen von Verlags-Unternehmen im Sondervermögen der Treuhandanstalt müssen nur noch drei Verlage der Ex-DDR privatisiert werden: Das Brandenburgische Verlagshaus Berlin, der Bautzener Domowina Verlag und Verlag Volk und Welt (Berlin). Nach dem gescheiterten ersten Versuch, „Volk und Welt“ zu verkaufen (taz berichtete) engagieren sich nun unter anderem Günter Grass, Adolf Muschg, Rolf Hochhuth und Günter Gaus in einem Förderkreis für den Verkauf. Der früher zweitgrößte Verlag der DDR mit Schwerpunkt osteuropäische Literatur ist ohne die Immobilie, aber mit drei Millionen Mark Schulden zu haben.
Wie die Treuhandanstalt weiter mitteilte, ist der KinderBuchVerlag Berlin jetzt an die Meisinger Verlagsgruppe aus München verkauft worden. Sie hatte bereits Ende 1990 den in Halle ansässigen Postreiter Verlag von der Treuhand erworben. Von den 14 Arbeitsplätzen werden zwölf garantiert. In den nächsten drei Jahren sollen 2,5 Millionen Mark in den Ausbau des Verlags investiert werden.
Neuer Eigentümer des Verlages Edition Leipzig ist Silvius Dornier aus München. Dies ist sein zweiter Verlagskauf bei der Treuhand, nachdem er im Juli die Leipziger E.A. Seemann Kunstverlagsgesellschaft GmbH erworben hatte. Dort werden sechs der fünfzehn Arbeitsplätze garantiert. 2,5 Millionen Mark Investitionen sind vor allem für Bücher aus dem Bereich Kunst und Belletristik vorgesehen.
Eine Kunst-Achse soll Anfang nächsten Jahres Düsseldorf, Dublin und Paris miteinander verbinden. In den drei Städten werden Werke Düsseldorfer Bildhauer, Maler und Videokünstler gezeigt, die sich auf die Dramen des irischen Schriftstellers Samuel Beckett beziehen. Die Ausstellungsserie, die am 15.Januar in Düsseldorf beginnt, ist Teil des „Internationalen Beckett-Symposions“, das vom 22. bis zum 24.Januar nächsten Jahres im Düsseldorfer Schauspielhaus stattfindet. Voraussichtliche Teilnehmer sind die Regisseure Roberto Ciulli, Herbert König, Werner Schroeter und George Tabori.
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