: Kälbermast beim VfB
■ Christoph Daum verbrannte sich die Zunge mit Clenbuterol
Berlin (taz) — Christoph Daum, dem in letzter Zeit eher ruhiggestellten Trainer des VfB Stuttgart, ist mal wieder die Zunge ausgerutscht. Clenbuterol, verriet er ausgerechnet der Bild, ja, das kenne er gut, das werde beim VfB eingesetzt, „um die Muskulatur bei verletzten Spielern schneller zu stabilisieren“. Mit Doping habe das natürlich nichts zu tun.
Die Erwähnung des jüngst vor allem durch Katrin Krabbe in die Schlagzeilen geratenen Doping- und Kälbermastmittels sorgte im Schwabenländle für ein mittleres Erdbeben. Einen Tag später mußte Daum, nachdem ihm sein Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ausgiebig die Leviten gelesen hatte, zerknirscht vor die Presse treten und alles dementieren. Irrtümlich sei er der Auffassung gewesen, im Verein werde Clenbuterol verwendet, in Wahrheit handle es sich bloß um Anabolika, die in der Rehabilitationsphase eingesetzt würden. Was nach den Richtlinien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zulässig ist, solange das Training nicht aufgenommen wird. „Professor Armin Klümper, bei dem einige Aktive in Behandlung sind und waren, würde keine verbotenen Mittel verwenden“, sagte Manager Dieter Hoeneß und löste damit in Fachkreisen gewisse Erheiterung aus.
Daum selbst zog eine nicht unwesentliche Erkenntnis aus der Affäre: „Ich muß aufmerksamer sein, was ich sage.“ Mayer-Vorfelder plagten andere Kümmernisse: „Meine Sorge ist es, daß über lockeres Bargeplauder der große Hammer rauskommt“, verriet er, und löste damit wilde Spekulationen aus, welchen Hammer der große Vorsitzende wohl beim VfB versteckt hat. Matti
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen