: HIV-Positive polizeiuntauglich?
Brüssel (AFP) — Belgiens Regierung will mit dem Aids-Virus HIV infizierte Bewerber vom Polizeidienst ausschließen. Gesundheitsexperten befürchten durch diese Maßnahme eine systematische Diskriminierung von HIV-Positiven. Die Infizierung dürfe nicht wie Plattfüße zum Musterungskriterium gemacht werden, erklärte die Gesundheitsministerin des französischsprachigen Landesteils. HIV-positive Menschen seien nicht krank und könnten daher einer Arbeit nachgehen. Polizisten seien zudem einer Aids-Infektion nicht in besonderem Maße ausgesetzt.
Der Generalstab der belgischen Polizei erklärte, daß bereits seit 1987 bei Bewerbern für den Polizeidienst Aids-Test vorgenommen werden, ohne daß die Betroffenen davon unterrichtet werden. HIV-positive Bewerber würden folglich bereits jetzt abgelehnt, jedoch ohne Hinweis auf den Grund. Die Aids-Hilfe-Organisation Info-Sida sieht in dieser Praxis eine gegen die europäische Menschenrechtskonvention verstoßende Diskriminierung.
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