: Im Blickpunkt: Das Opfer
Gewalttäter hinterlassen Opfer. Sich dieser helfend anzunehmen, hat sich der Verein „Weißer Ring“ zum Ziel gesetzt. Mit einer Fotoausstellung im Hanseatischen Oberlandesgericht (Sievekingsplatz 2) versucht der 1976 von Eduard Zimmermann („xy-ungelöst“) gegründete Verein jetzt die Opfer von Gewaltverbrechen stärker in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken.
370 Opfer hat das Hamburger Büro des Weißen Ring alleine in diesem Jahr beraten. Betroffene, aber auch Angehörige und Hinterbliebene können um mitmenschliche Betreuung, Überbrückungshilfen, Begleitung bei Gerichtsterminen und Rechtsbeistand nachsuchen. Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den von Gerichten zugewiesenen Bußgeldern und Geldstrafen. Allein in Hamburg betrug das Spendenaufkommen im vergangenen Jahr 158000 Mark, an Bußgeldern kamen 72000 Mark hinzu.
Die 60 Fotos der 15 Werbefotographen befassen sich mit den Thmen Angst, Gewalt und Betroffenheit. Mehr der Eigenwerbung dienen wohl die zahlreichen Prominetenportraits von Mitgliedern des Weißen Ring wie Kanzler Kohl oder Unternehmer Richard Oetker. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. August zu besichtigen. taz
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