: Nachtruhe vertagt
■ Erst sollen Beiräte entscheiden / Haussegen hängt schief: Ernst und Jäger für Aufhebung
Die Fluglärmkommisssion hat gestern ihre Entscheidung über eine Verlängerung der Flugzeiten vertagt. Eins wurde in der Sitzung aber klar: Flughafendirektor Ernst und Wirtschaftssenator Jäger haben mit kräftigem Gegenwind zu rechnen.
Ernst hat beim Wirtschaftssenator beantragt, daß künftig Flugzeuge unter bestimmten Voraussetzungen bis nach 23.00 Uhr landen dürfen und der Start künftig bereits um sechs Uhr erfolgen kann. Von dieser Regelung würde zunächst der Charterflieger Hapag Lloyd profitieren, der bereits entsprechende Pläne hat. Aber auch andere Fluggesellschaften bekämen die Möglichkeit, Bremen mitten in der Nacht anzufliegen. Bislang ist die Nachtruhe der Flughafenanrainer von 22.30 bis 6.30 Uhr geschützt.
Die Fluglärmkommission war der Ansicht, daß vor einem Votum noch die betroffenen Beiräte in der Neustadt, Obervieland und Huchting sowie der Gemeinderat in Stuhr gehört werden sollen. Doch der Diskussionsverlauf machte klar: Mit einer Zustimmung der Lärmschützer kann Jäger nicht rechnen. „Der Haussegen hat sehr schief gehangen“, berichtete ein Sitzungsteilnehmer.
Endgültig will die Fluglärmkomission am 22. September über den Flughafenantrag entscheiden. Das Votum des Gremiums bindet den Wirtschaftssenator allerdings nicht. hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen