Lokalkoloratur: Jürgen Warmke (CDU)

LOKALKOLORATUR

Er ist der Erste, aber man muß kein Prophet sein, um vorherzusagen: Hamburgs CDU wird in absehbarer Zeit seinen Gedanken folgen. Jürgen Warmke, Jung- Bürgerschaftler und Kriminologe,

hat seiner Partei ein Papier zur Drogenpolitik vorgelegt, das geradezu revolutionär daherkommt. Warmke fordert seine Partei darin auf, sich für eine weitgehende Freigabe weicher Drogen einzusetzen, fordert ein Abrücken von alten Stereotypen wie: „weiche Drogen sind der Einstieg“ und „eine Legalisierung sei die Kapitulation vor dem Drogenproblem“. Dürften derartige Formulierungen schon zu manchem Flash bei CDU-Hardlinern führen, so stellen sich auch dem interessierten Beobachter der Unions-Szene beim weiteren Lesen der Warmke-Analyse viele bunte Bilder ein. Er träumt davon, daß nach der nächsten Bürgerschaftssitzung Unionsabgeordnete nicht zu Hochprozentigem greifen, sich statt dessen wohlgelaunt und in eine Cannabiswolke gehüllt im Ratskeller vergnügen. Denn, so hat es ihnen ja nun auch Jürgen Warmke bestätigt: „Alkohol ist wesentlich gesundheitsschädlicher als Cannabis.“ waku