: Irakische Armee greift Kurden an
Irbil/Bagdad (dpa/AFP/AP) - Die irakische Armee setzt ihre Angriffe gegen die Kurden im Norden des Landes trotz des von den Siegermächten verhängten Flugverbotes fort. So hat nach Berichten westlicher Geheimdienste vom Sonnabend die Ortschaft Kalak in der Provinz Irbil Anfang der Woche unter heftigem Beschuß gelegen. Kalak liegt nördlich des 36. Breitengrades und damit in dem Gebiet, in dem die irakische Luftwaffe nicht operieren darf. Die Berichte stützen sich auf Aufklärungsflüge der USA, Frankreichs und Großbritanniens.
Die drei westlichen Golfkriegsverbündeten wollen den Irak in dieser Woche über ihren Beschluß unterrichten, auch südlich des 32. Breitengrades eine Flugverbotszone einzurichten. Als ersten Schritt sollen Aufklärungsflüge die Schiiten in der Region gegen Angriffe Bagdads aus der Luft schützen. Die irakische Regierung mobilisiert derweil die Bevölkerung zum Kampf gegen die Schutzzone. Das Fernsehn zeigte Bilder von Demonstranten im Süden, die gegen „die Teilung des Irak“ protestierten und ihre Treue zu Saddam Hussein bekundeten. In den staatlichen Zeitungen war von einem „Schicksalsgefecht“ die Rede.
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