piwik no script img

Reporter wird weiter entlastet

Zweiter Tag in der Berufungsverhandlung gegen den Mopo-Reporter Frank Wieding vor dem Landgericht. Nachdem in der vergangenen Woche Polizeibeamte den Journalisten, der wegen Widerstands gegen polizeiliche Anordnungen bei der Räumung der Rabels-Häuser im Karolinenviertel im Mai 1990 angeklagt ist, bereits entlastet hatten, konnte gestern auch taz-Redakteur Kai von Appen diesen Vorwurf entkräften. Was nach Ansicht des Polizeichefs der Direktion Mitte, Richard Peters, „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ gewesen sei, war für von Appen „Ausdruck des Protests gegen die Behinderung der Pressearbeit“.

Auf die Darstellung von Peters, daß die Reporter zu ihrer eigenen Sicherheit aus dem näheren Bereich der zu räumenden Häuser abgeführt wurden, reagierte Vize-Revierleiter Günter Jaspert vor Gericht mit Unverständnis: „Reporter müssen eine gewisse Gefährdung in Kauf nehmen.“

Am kommenden Montag wird die Verhandlung fortgesetzt. Dann soll Einsatzleiter Peters das Geschehen aus seiner Sicht schildern. Überraschend hat Richter Ingolf Jandt einer Vernehmung des persönlichen Referenten von Innensenator Hackmann, Günther Krebs, zugestimmt. Im Verfahren vor dem Amtsgericht Ende 1991 wurde dieser Antrag der Verteidigung noch abgewiesen. Torsten Schubert

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen