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Chemie in der Krise

■ 20% Ertragsrückgang in der chemischen Industrie

In der chemischen Industrie der Länder Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg dürften die Erträge im ersten Halbjahr 1992 verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres wie im Bundesdurchschnitt um etwa 20 Prozent zurückgegangen sein. Diese Einschätzung hat der Landesverband Nord der chemischen Industrie vertreten. Parallel dazu würden die Unternehmen durch immer neue Abgaben, wie etwa dem „Wasserpfennig“ in Niedersachsen, zunehmend belastet, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes, Kurt Eiglmeier, vor Journalisten.

In den vier Bundesländern stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um drei Prozent auf 10,5 Milliarden DM an. Der Auslandsumsatz nahm den Angaben zufolge um 6,1 Prozent auf 3,7 Milliarden DM zu, der Inlandsumsatz um 1,4 Prozent auf 6,8 Milliarden DM.

Bei seiner Kritik an der Abgaben-Politik sagte Verbands-Chef Eiglmeier, allein das Land Niedersachsen verlange von den Unternehmen jährlich fast 20 Millionen DM zusätzliche Kosten. Schon der „Wasserpfennig“ belaste die Unternehmen mit jährlich rund 6,6 Millionen DM. In den anderen Mitgliedsländern des Verbandes sehe es nicht viel besser aus. Mit dieser Politik werde die gesunde chemische Industrie systematisch in ihrer Existenz gefährdet.

dpa

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