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Junkiecontainer für Oberneuland

■ Deputation beschließt 25 betreute Plätze / Zuschlag in drei Monaten

Im Konflikt um die Wohncontainer für Drogenabhängige in Oberneuland sind gestern die Würfel gefallen: Die Deputation beschloß mit den Stimmen der Ampel gegen das Votum der CDU die Einrichtung von 25 betreuten Plätzen. Die anwesende oberneulander Beiratssprecherin von der CDU leistete nur noch matten Widerstand, und der Sprecher der SPD-Fraktion im Nobelvorort gab sich mit der reduzierten Belegungszahl am Ende zufrieden. Die Deputierten gaben in ihrem Beschluß die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Standort an den Stadtteil zurück: Der Beirat möge sich melden, wenn er einen geeigneteren Platz für die Container wisse. Folgt man der Rede von Irmgard Gaertner in der Bürgerschaft, werden die Oberneulander spätestens Ende September ihre neuen MitbürgerInnen begrüßen können.

Die Container werden beim heißdiskutierten Standort Rockwinkler Landstraße 12-14 aufgestellt. Um der aufgebrachten Bevölkerung entgegenzukommen, reduzierten die Deputierten die ursprüngliche Zahl von 48 Plätzen nicht nur, sondern beschlossen gleichzeitig, daß die Containerbewohner rund um die Uhr betreut werden, abends sogar mit Verstärkung. Dabei soll die Zahl der Plätze nach drei Monaten noch einmal „kritisch überprüft“ werden, heißt es in dem Beschluß. Klartext: dann werden möglicherweise doch mehr Junkies einquartiert, weil zum einen bei der jetzigen Lösung ein überdurchschnittlich hoher Pflegesatz entsteht, was dem Finanzsenator absehbar mißfallen wird, und zweitens wird der Unterbringungsdruck mit dem nahenden Winter nur größer. Deputationssprecherin Karoline Linnert von den Grünen: „Die Leute im Viertel erwarten mehr, als nur der Ersatz für die wegfallenden Plätze beim Standort an der Föhrenstraße.“

Die Diskussion in der Deputationssitzung war nach der Aussage von Beteiligten viel sachlicher, als die aufgeheizte Stimmung während der Beiratssitzung vom Mittwoch vergangener Woche hatte befürchten lassen. Die Berichterstattung hatte offenbar bei den Stadtteilpolitikern Wirkung gezeigt, die sich sehr um differenzierte Argumentation bemühten. Die CDU-Deputierten blieben jedoch trotz aller Entspannung bei ihrer Ablehnung. Sie forderten die Aufteilung der Stadt in Unterbringungsbezirke, in die die obdachlosen Junkies nach einem Verteilungsschlüssel eingewiesen werden sollen. Die betroffenen Beiräte sollen über die Modalitäten der Unterbringung dann autonom entscheiden. Der Senat, so die Christdemokraten, habe kein Konzept. J.G.

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