: DGB-Feudalismus
■ Was sich Gewerkschaftsvertreter alles gefallen lassen
Die Gewerkschaften verlangen von Arbeitgebern immer solide Finanzpolitik, können selbst aber nicht mit Geld umgehen, sagt der Volksmund. Die Angestelltenkammer, ein vom DGB und seinen Einzelgewerkschaften dominiertes Unternehmen mit immerhin 27 Millionen Umsatz, scheint dafür ein bremisches Beispiel. Daß hier die Angestellten-Gewerkschaft DAG, die im nächsten Jahr in Wahlkonkurrenz zum DGB steht, den Skandal offenlegt, nimmt nichts von den sachlichen Vorwürfen.
Kontrolliert werden sollte die Kammer durch ein Vertreter der Angestellten, die nichtöffentlich tagt und sich hochtrabend „Vollversammlung“ nennt. Und die DGB-Kollegen in dieser „Vollversammlung“, lassen sie sich das alles gefallen? Haben sie lautstark protestiert? Man hat davon nichts gehört. Der DGB-Filz deckt den Finanz-Skandal mit Schweigen zu.
Der DGB-Filz duldet auch, daß der Vorstand klammheimlich und an seinem „Parlament“ der Angestelltenvertreter vorbei die Änderung des Kammergesetzes, d.h. seiner Konstitution, betreibt. Das hat mit demokratischen Verhältnissen nichts zu tun, das ist DGB-Feudalismus reinsten Wassers. Klaus Wolschner
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