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„Schwarz ist out“

■ Rassistische Provokation in einer Diskothek

Erfurt (taz) — Beim ersten Versuch von Komobotsio, den „Modern Art Club“ in Jena zu betreten, wurde ihm von der blonden Dame an der Rezeption bedauernd mitgeteilt „überfüllt“. Sein weißer Kommilitone rutschte gerade noch hinein. Beim zweiten Versuch vernahm der ghanaische Student: „Neger dürfen hier nicht hinein“.

„Schwarz ist out. Weiß ist in. Wir laden ein zur weißen Nacht. Modern Art Club. Wir bitten unsere Gäste, in weißer Kleidung zu erscheinen. Othellos müssen draußen bleiben.“ Mit dieser Anzeige warb die Jenenser Diskothek am Donnerstag in den beiden größten Thüringer Zeitungen für ihre Veranstaltung. Die Reaktionen in Jena und Umgebung waren so prompt wie hoffnungsvoll. Der Magistrat der Stadt verfügte zwei Stunden nach der rassistischen Provokation die sofortige Einziehung der Lizenz und die Schließung der Diskothek. Den Anwälten der Rassisten gelang es kurz darauf, die Schließung wegen formaljuristischer Fehler wieder aufzuheben. Die Jeaner Stadtregierung aber bleibt bei ihrem Beschluß: In dieser Stadt haben Rassisten keine Chance, erklärte ein kommunalpolitischer Sprecher. Die entscheidung wird von sämtlichen demokratischen Parteien und Bürgerbewegungen mitgetragen. Die verantwortlichen Zeitungen haben sich inzwischen entschuldigt. Gestern abend fand vor jener Diskothek eine Demonstration statt.

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