Mechtersheimer kommt

■ Friedensforum fordert Ende des Bürgerkriegs

Der Friedensforscher Alfred Mechtersheimer gibt sich die Ehre: „Für das Ende des Bürgerkrieges auf dem Balkan und gegen den Einsatz deutscher Kamkpftruppen“ spricht er am Dienstag auf dem Bremer Marktplatz. Um diese Kundgebung zum Antikriegstag herum hat das Bremer Friedensforum die 9. Bremer Friedenstage organisiert: Am Mittwoch tagt der Runde Tisch zur Rüstungskonversion, und am Donnerstag fährt die Deutsche Friedensgesellschaft mit der Straßenbahn durch Bremen, auf daß es alle sehen und hören: „Bundeswehr in alle Welt — wir sagen Nein.“ Die Abrüstungsinitiative der Kirchengemeinden hat den ehemaligen Zwangsarbeiter und Buchenwald-Häftling Feodor Konkov für den 9. September zu einem Gespräch über Erinnerung, Verdrängung und Versöhnung eingeladen.

Das Bremer Friedensforum fordert, die Grenzen für Rüstungsexporte „wirklich dicht“ zu machen, um den Bürgerkrieg auf dem Balkan zu „ersticken und auszutrocknen“. Die politische, diplomatische und ökonomische Initiative müsse verstärkt werden, um eine politische Konfliktlösung zwischen den verfeindeten Gruppen zu untertstützen. Eingreiftruppen, auch die der UNO, trieben den „Teufel durch den Oberteufel Beelzebub“ aus, erklärt das Friedensforum, das sich gleichzeitig „offene Grenzen für Flüchtlinge“ wünscht. In einem Brief an die Regierungen Serbien- Montenegros, Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas förderte das Bremer Friedensforum die verefeindeten Parteien auf, „alle Kampfhandlungen sofort einzustellen, sämtliche Gefangenenlager aufzulösen und die Menschenrechte einzuhalten. taz