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Wieder Urteile gegen Islamisten in Tunis

Tunis (AFP) - Ein tunesisches Militärgericht hat am Sonntag morgen elf lebenslange Haftstrafen im Prozeß gegen 108 Mitglieder einer islamistischen Untergrundorganisation verhängt. Fünf Angeklagte wurden freigesprochen, die restlichen 92 erhielten Haftstrafen in Höhe von einem bis 20 Jahren. Damit folgte das Gericht nicht den Empfehlungen des militärischen Generalstaatsanwalts, der neun Todesstrafen beantragt hatte. Mit Verlesung der Urteile im Militärgericht von Bab Saadoun bei Tunis ging innerhalb von drei Tagen der zweite Prozeß gegen Anhänger einer islamistischen Gruppierung zu Ende. Am Freitag hatte ein anderes Militärgericht in Tunis 35 lebenslange Haftstrafen verhängt.

Zu den am Sonntag lebenslänglich verurteilten Personen gehört der etwa 30jährige Ingenieur Mohamed Habib Lassoued, der als Gründer der „Opferkommandos“ gilt. Dabei handelt sich nach Ansicht der Anklage um den „militärischen Arm“ der verbotenen Fundamentalisten- Organisation Annahda. Drei Annahda-Führer, darunter ihr früherer Sprecher Ali Laaridh, erhielten 15jährige Gefängnisstrafen.

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