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Zweite Wahlrunde im Libanon

Beirut (AFP) - Die Mehrheit der Christen in Libanon hat die zweite Runde der Parlamentswahlen am Sonntag boykottiert. In den christlichen Bezirken Beiruts lag die Wahlbeteiligung bis zum Mittag zwischen 0 und 15 Prozent. Doch auch die Beteiligung der Moslems war zunächst relativ niedrig. Im Stadtteil Ammaliye, wo überwiegend Schiiten leben, hatten bis 12 Uhr nur 25 Prozent der moslemischen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die christlichen Parteien hatten zum Boykott der Wahlen aufgerufen und bis Sonntag einen dreitägigen Generalstreik proklamiert, der weitgehend befolgt wurde.

Gewählt wurde gestern in der Hauptstadt Beirut und im Libanon- Gebirge. Im christlich-maronitischen Wahlbezirk Kesruan mußte die Wahl abgesagt werden, da sich nur ein pro-syrischer Politiker als Kandidat um die fünf dem Bezirk zustehenden Parlamentssitze beworben hatte. Die pro-syrischen Christen sind die einzigen, die die Wahl nicht boykottieren. 27 Politiker hatten in den vergangenen drei Tagen ihre Kandidatur zurückgezogen.

Parlamentspräsident Hussein Husseini setzte am Samstag seinen am Montag angekündigten Rücktritt aus. Mit dieser Entscheidung wolle Husseini die Forderung nach einer Prüfung der Wahlergebnisse vom vergangenen Sonntag unterstützen, teilte das Generalsekretariat des Parlaments mit. Der pro-syrische Husseini hatte wegen Unregelmäßigkeiten bei der ersten Runde der Wahlen zum libanesischen Parlament sein Amt niederlegen wollen.

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