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Kabul verkündet Waffenstillstand

■ Abzug der Usbeken-Milizen/ Afghanische Fraktionen wollen gemeinsame Truppe aufstellen

Islamabad/Kabul (AFP) - Die rivalisierenden afghanischen Mudschaheddin-Fraktionen wollen eine gemeinsame Truppe aufstellen, die die Einhaltung der Waffenruhe in Kabul überwachen soll. Das sagte am Sonntag der Staatssekretär im pakistanischen Außenministerium, Siddique Kanju, der von einer Friedensmission aus Afghanistan zurückkam. Mit dem Aufbau der Truppe, die 5.000 bis 7.000 Mann umfassen soll, soll in einer Woche begonnen werden. Nach dreiwöchigen Kämpfen war am Samstag mittag ein Waffenstillstandsabkommen in Kabul in Kraft getreten, das neutrale Mudschaheddin-Gruppen in zehntägigen Verhandlungen vermittelt hatten. Das Abkommen zwischen der afghanischen Regierung und der radikalen Islamistenpartei Hesb-i-Islami von Gulbuddin Hekmatyar sieht den Rückzug der usbekischen Milizen aus der Hauptstadt sowie die Einrichtung von Pufferzonen zwischen den Konfliktparteien vor. Dazu müssen sich die Kämpfer Hekmatyars aus Kabuls Vororten zurückziehen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, das Abkommen sei von Präsident Barhanuddin Rabbani und von Hekmatyar separat unterzeichnet worden. Der Abzug der usbekischen Milizen, die Hauptstütze der Regierung bei der Verteidigung der Hauptstadt gegen die angreifenden Hekmatyar-Rebellen, war eine der Hauptforderungen der Hesb-i-Islami. Die Usbekenmilizen hatten während des afghanischen Bürgerkrieges auf Seiten der früheren prosowjetischen Regierung gekämpft, im April aber entscheidend zu ihrem Sturz beigetragen.

Unterdessen beanspruchte Pakistan den Erfolg im afghanischen Friedensprozeß für sich. „Pakistan hat seine religiöse und humanitäre Pflicht erfüllt, indem es in Afghanistan den Waffenstillstand und die Versöhnung zustandegebracht hat“, sagte Ministerpräsident Nawas Sharif am Sonntag in Anspielung auf die Mission von Staatssekretär Kanju.

Kanju erläuterte, die Truppe in Kabul solle von Milizen aus drei Provinzen des Landes zusammengesetzt werden, darunter auch der Hauptstadt-Provinz. Die Truppe könnte „eventuell“ später Teil der nationalen Armee werden, fügte er hinzu. Den Oberbefehl wird Verteidigungsminister Ahmad Schah Massud ausüben. Kanju fügte hinzu, er habe in Kabul mit Rabbani und Hekmatyar gesprochen. Beide hätten die pakistanischen Bemühungen gewürdigt.

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