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Bagdad protestiert gegen US-Flüge

Bagdad/Washington (AFP) — Die irakische Führung hat nachhaltig gegen die Sperrung des Luftraumes über dem Südirak durch die West- Alliierten protestiert, die sie nicht hinnehmen will. In einem Schreiben an UN-Generalsekretär Butros Ghali zählte Bagdad 140 „Verletzungen des irakischen Luftraumes“ durch die US-Luftwaffe auf. Bei einem extremen Tiefflug habe ein amerikanisches Flugzeug sogar eine irakische Radarantenne zerbrochen.

Der irakische Staatschef Saddam Hussein hatte am Abend zuvor in einer Funk- und Fernsehrede verkündet, er treffe Vorbereitungen, um die alliierten Pläne zur „Zerstückelung“ des Irak „mit allen Mitteln und im geeigneten Moment zum Scheitern zu bringen“.

Die US-Regierung behauptet unterdessen, die irakische Armee bereite im Süden eine Bodenoffensive vor. Mehrere Divisionen seien aus ihren Garnisonen ausgerückt, berichtete der Sicherheitsberater von US-Präsident George Bush, Brent Scowcroft, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC. Wie die Vereinigten Staaten auf einen solchen Angriff reagieren würden, wollte er nicht näher erläutern.

Unterdessen traf in Bagdad eine neue Abordnung von 15 Atomexperten der UNO ein. Das Team wird während des einwöchigen Aufenthalts im Irak die Vernichtung von Atomanlagen überwachen.

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