piwik no script img

Was steckt hinter diesem Krieg?

■ betr.: "Bumm Bumm auf dem Balkan" von Matthias Bröckers, taz vom 18.8.92

betr.: „Bumm Bumm auf dem Balkan“ von Mathias Bröckers,

taz vom 18.8.92

Die taz, wie die gesamte „ernstzunehmende“ Weltpresse, bringt Tag für Tag Kommentare und Interviews zum Balkankrieg, worin „illustre Persönlichkeiten“ — Politiker, Künstler, Wissenschaftler, sogenannte Experten — ihre neunmalklugen persönlichen Ansichten zum besten geben. Die hungrigen LeserInnen studieren sie gewissenhaft, weil sie nun endlich mal draus schlau werden wollen, was hinter diesem Krieg steckt. Sie bleiben nach dem letzten Satz genauso schlau wie zuvor und beneiden die „illustren Persönlichkeiten“ um ihre festen Ansichten, Überzeugungen, ihre genialen Überblicke und inspirierten Impressionen. (Gipfel des Blablas: das unseres Narzißten Nr.1, Peter Handke, in seiner jugoslawischen Hütchenschwärmerei.)

Darum: Ein lautes „Bravissimo“ dem Artikel von Mathias Bröckers, der endlich einmal das Kind beim Namen nennt und die doch eigentlich so naheliegende Frage nach den Lieferanten des Terrors stellt! Der sich wundert, daß die einfachste Lösung, nämlich lächerliche 400 Kilometer Grenze für Waffenlieferungen dicht zu machen, für die Nato, UNO, EG gar nicht zur Diskussion steht? Mit Recht fragt er, warum so hochgerüsteten Staatengemeinschaften nicht möglich sei, was vor kurzem zum Beispiel hier in Frankreich noch einem Haufen von LKW-Fahrern (nicht mal gewerkschaftlich vereint, Mathias!) eine Woche lang möglich war, nämlich die französischen Grenzen allseits zu blockieren!

Inzwischen schwimmen die Rüstungsnachschübe für die Balkanschlächterei unbehelligt weiter Donau und Adria hinauf...

Man sollte diesen Artikel als Flugblatt verteilen. Dagmar Brocksin, Frankreich

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen