: Frech, krumm, ölig, high
KRABBE-SKANDAL
Wenigstens versucht der mit allen chemischen Wässerchen gewaschene Thomas Springstein, entlassener Trainer der wegen Doping suspendierten Krabbe, Breuer und Derr, die Sportlerinnen rauszuhauen. „Ich hoffe auf Freispruch. Die Mädchen sind absolut unschuldig“, erklärte Springstein am Montag in Penzlin anläßlich der Eröffnung des Fitneßstudios seiner Frau Cornelia. Natürlich waren „seine Mädchen“ zur Eröffnung erschienen. Am 11.September will das DLV- Präsidium endgültig über eine Sperre für die Sprinterinnen entscheiden.
FUSSBALL
Der für Borussia Dortmund spielende Ned Zelic ist am Montag zu Australiens „Fußballer des Jahres“ gewählt worden. Der Kapitän der Olympia-Mannschaft vom fünften Kontinent erhielt Goldmünzen im Wert von umgerechnet 10.000 Mark für die Auszeichnung. Mit Zelic, der am Samstag sein Bundesliga-Debüt für Dortmund gab, gewann zum erstenmal ein Spieler des europäischen Fußballs. Bisher hatten immer Vertreter einer der beiden Rugbyarten oder des australischen Fußballs (eine Mischung aus Fußball und Rugby) den Titel davongetragen.
ENTEIGNUNG
Bei den zwei Heimspielen des Deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München wurden rund 140 Camcorder vor den Begegnungen eingezogen. „Damit wollen wir ausschalten, daß bewegte Bilder vor der Sportsendung von Sat.1 ins Fernsehen kommen“, begründete Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick diese Enteignungstat. Nach den Partien konnten die Aufzeichnungsgeräte wieder abgeholt werden. Angst hat der TV-Lizenz-Besitzer Sat.1 vor allem vor subversiven Filmaktionen des Konkurrenten RTLplus, der auf einer 90-Sekunden-Berichterstattung bestand. Das war ihm aber vom DFB eine Woche vor Saisonbeginn (8.August) untersagt worden.
NATIONALMANNEN
Zwei Monate nach der Europameisterschaft hat Bundes-Berti Vogts einen Generationswechsel in der Fußball-Nationalmannschaft eingeläutet. Namhafte Akteure wie Andreas Brehme, Rudi Völler, Pierre Littbarski, Uwe Bein oder die EM-erprobten Matthias Sammer, Andreas Möller und Manfred Binz fehlen in dem 17 Spieler umfassenden Aufgebot für das Länderspiel am Mittwoch nächster Woche in Kopenhagen gegen Europameister Dänemark.
Vogts berief mit dem 28 Jahre alten Bremer Thomas Wolter nur einen „echten Neuling“. Zurück ins Team kommen Thomas Strunz (Stuttgart/2 Spiele), der Dortmunder Knut Reinhardt (4) und der Münchener Olaf Thon (35). Insgesamt gehören zum Aufgebot für die Freundschaftspartie im Idrottsparken nur 13 der 20 für die EM in Schweden nominierten Nationalspieler.
„Ich mußte einen Schnitt machen. Von Spielern wie Bein, Littbarski und Brehme weiß ich, was sie können. Aber für unser großes Ziel, die WM-Titelverteidigung 1994, muß ich neue Kräfte sichten“, sagte Vogts. Doch die bereits jenseits der 30-Jahres-Grenze befindlichen Profis brauchen sich noch nicht zum „alten Eisen“ zu rechnen. „Wenn ich sehe, daß es mit den Jungen nicht geht, hole ich die erfahrenen Spieler sofort zurück“, meinte der Bundestrainer. Die wegen Verletzung im Aufgebot fehlenden Thomas Häßler und Lothar Matthäus rechnet Vogts weiterhin zu seinen Stammkräften. Brehme, der in Schweden das Kapitänsamt übertragen bekommen hatte, zählt nicht mehr zur ersten Garnitur. „Er hat mich angerufen und gesagt: Trainer, Sie müssen doch einmal Jüngere ranlassen. Das finde ich toll“, sagte Vogts.
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