Olympischer Geldraub

■ Unerlaubt 1,23 Millionen Mark für Olympia ausgegeben

Berlin. Der FDP-Abgeordnete Jürgen Biederbick wollte in der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses bereits den Landesrechnungshof anrufen. Die obersten Buchprüfer der Stadt sollten der Verwendung von 1,23 Millionen Mark nachgehen, die für das olympische Kulturprogramm verausgabt wurden — ohne vom Parlament bewilligt worden zu sein. Die Gelder fließen in zwei Projekte, die vom Kulturbeauftragten der Olympia GmbH, Hilmar Hoffmann, betreut werden. Das Konzept stieß sowohl bei der FDP, dem Bündnis 90/ Grüne und der CDU auf Kritik. Trotzdem bewilligten die Koalitionsparteien mit den Stimmen die Gelder im nachhinein, ohne den »Geldräuber« zu ermitteln. In der Sitzung wurde zudem deutlich, daß der Bau der Olympiasporthallen den vorgegebenen Rahmen von 750 Millionen Mark sprengen werde. Der Staatssekretär der Bauverwaltung, Frank Bielka, erklärte, daß nach dem städtebaulichen Wettbewerb die Kosten für die Hallen geprüft werden. Die Abriß- und Abräumarbeiten für die Stadien und Hallen werde man, entgegen dem ursprünglichen Ansatz, extra berechnen müssen. dr