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Ästhetik-Boom

Ästhetik-Boom

Von Stadtgestaltung über Werbung bis hin zum eigenen Aussehen — Ästhetik hat Konjunktur. Diese These vertrat Wolfgang Welsch von der Universität Bamberg zum Auftakt des Kongresses „Die Aktualität des Ästhetischen“ am Mittwoch in Hannover. Bis zum 5. September diskutieren rund 2.000 Teilnehmer über Aspekte der sinnlichen Wahrnehmung. Am offensichtlichsten sei die Ästhetisierung in der Stadtgestaltung. „Einkaufszonen, Bahnhöfe, selbst ländliche Refugien sind einem pseudo-postmodernen face-lifting unterzogen worden.“ In diesen Verschönerungsprozessen sei Erlebnis ein zentrales Stichwort. „Jede Boutique und jedes Cafe wird heute erlebnisaktiv gestaltet“, sagte der Pilosophie-Professor. Welsch erinnerte an Vorschläge, Gedenkstätten an den Nazi-Terror als „Erlebnisräume“ zu inszenieren. Den Ästhetik-Boom hin zur „Schlüsselkategorie unserer Zeit“ hätten auch moderne Produktionsprozesse mit Computersimulation verursacht. Hier werde Wirklichkeit durch ästhetische Prozesse manipuliert. dpa

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