: Was hat Dresden mit Rostock zu tun?
■ betr.: "Parallelen zum Dritten Reich" (Professor lehnt Ruf nach Ostdeutschland ab), taz vom 27.8.92
betr.: „Parallelen zum Dritten Reich“ (Professor lehnt Ruf nach Ostdeutschland ab),
taz vom 27.8.92
Geht Professor Dr.Hans Robert Hansen mit seiner Ablehnung nicht zu weit? — dachte ich im ersten Moment erschrocken. Und fragte mich: Was hat Dresden mit Rostock zu tun?
Aber dann fielen mir Szenen ein, die ich täglich erleben kann: überfettete Saunamänner geifern über „Fidschis“, „Polacken“ und „Zigeuner- Pack“, haßerfüllte Eltern zerren ihr weinendes Kind hinter sich her, unter meiner Wohnung schreien Eltern ihre Kinder an...
Ich erlebe — hinter einer aufgesetzten Fassade — gehemmte, chronisch aggressive, haßerfüllte Menschen, die überhaupt nicht merken, daß sie ihren eigenen Frust auf die Schwächeren übertragen. In diesem Verhalten sehe ich eine faschistoide Struktur. In Rostock ist sie offen ausgebrochen. Hier schwelt sie.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Kinder- und Ausländerfeindlichkeit. Beide haben die gleiche Wurzel. Kinder, denen die Erwachsenen Respekt und Aufmerksamkeit entgegenbringen, werden auch andere Menschen respektieren. Christof Elger, Dresden
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