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Glück für "Schlange"

■ Polizist wegen DDR-Spionage zu Bewährungsstrafe verurteilt

zu Bewährungsstrafe verurteilt

Der 38jährige Hamburger Polizist Klaus Siewert ist gestern vom Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts wegen Spionage für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zu einem Jahr und neun Monaten Knast auf Bewährung verurteilt worden. Siewerts Verteidiger Walter Wellinghausen hatte ein Jahr Haft gefordert, um Siewert eine Kündigung des Beamtenverhältnisses zu erparen.

Siewert hatte in dem kurzen Prozeß gestanden, zwischen 1978 bis 1986 für die Stasi spioniert zu haben. Polizeivorschriften, Namenslisten, Bedienungsanweisungen für die Datensysteme „Zevis“ und „Polas“ schaffte er via Berlin über die sonst undurchlässige Mauer. Selbst die Daten von Verfassungsschützern, die bei Verstößen ertappt worden waren, übermittelte der Streifenpolizist alias „Schlange“ an die Stasi-Zentrale.

Begonnen hatte Siewerts James- Bond-Dasein, nachdem er drei Autos zu Schrott gefahren und 17000 Mark Schulden hatte. Um seine finanzielle Lage zu verbessern, bewarb er sich beim Verfassungsschutz, bot aber zugleich dem MfS seine Dienste an. Doch Interessantes lieferte er nicht, bestätigte gestern sein Ex-Führungsoffizier Willi Rochow. Siewerts: „Das ist der größte Blödsinn, auf den ich mich jemals eingelassen habe.“ Richter Albrecht Mentz äußerte dagegen Befürchtungen, daß der charakterschwache Siewert erneut Blödsinn machen könnte. Kai von Appen

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