Mittelalterlicher Graben

■ AL kritisiert Daimler-Entwurf/ Ausstellung eröffnet

Berlin. Behutsame Kritik an dem gestern vorgestellten Architekturentwurf von Renzo Piano für die geplante Daimler-Benz-Dienstleistungszentrale am Potsdamer Platz übte die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen/AL, Michaele Schreyer. Erfreulich sei, daß die Alte Potsdamer Straße keine überdachte Einkaufspassage sei, sondern ein öffentlicher Raum, obwohl die Investoren in ihrem Ausschreibungstext Wert auf solche Überdachungen gelegt hätten, meinte Schreyer mit eine Seitenhieb auf den Sony-Entwurf. Allerdings komme Piano den Abschottungsbedürfnissen des Konzerns durch seinen »mittelalterlichen Wassergraben« zwischen dem Daimler-Areal und der Staatsbibliothek entgegen. Zudem sehe man am vorgestellten Entwurf, wie ungeheuer dicht die Baumasse sei. Jeder Fußgänger dazwischen müsse sich erdrückt fühlen.

Der Entwurf von Renzo Piano wie auch die übrigen 13 Entwürfe sind bis zum 14. Oktober im Bauhaus-Archiv in der Klingelhöferstraße 14 in Tiergarten öffentlich ausgestellt, das täglich von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet ist. Zur Erläuterung steht von 16.00 bis 19.00 Uhr ein Ansprechpartner zu Verfügung. Sonntags um 14.00 Uhr und nach Vereinbarung finden Führungen statt. esch