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Stasi bezeichnete Mielke als Mittäter vom Bülowplatz

Berlin (AP) — Die Stasi hat ihren eigenen Minister Erich Mielke als Mittäter bei der Ermordung von zwei Polizisten 1931 in Berlin bezeichnet. Der Vorsitzende Richter der 23. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts, Theodor Seidel, verlas gestern im Prozeß gegen den ehemaligen DDR-Minister für Staatssicherheit einen sogenannten Auskunftsbericht aus dem Jahre 1987, in dem es hieß, der heute 84jährige Mielke „beteiligte sich auftragsgemäß an einer Aktion auf dem Bülowplatz“. Der frühere Stasi-Chef ist angeklagt, am 9.August 1931 als junger Kommunist und Mitglied des Parteiselbstschutzes gemeinsam mit einem Genossen vor der Berliner KPD-Zentrale am Bülowplatz die Polizeihauptleute Paul Anlauf und Franz Lenk erschossen und den Polizeileutnant Richard Willig schwer verletzt zu haben. Mielke war nach der Tat mit einem Genossen in die Sowjetunion geflüchtet. Nach Darstellung von Richter Seidel übergab der Bundesbeauftragte für die Stasi- Akten dem Gericht mehrere Unterlagen aus dem Jahr 1987. Diesen zufolge wurde die Hauptabteilung IX/11 des MfS beauftragt, anläßlich Mielkes 80. Geburtstag Dokumente und Bildmaterial aus dem Leben des Ministers für eine Festschrift zusammenzustellen.

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