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Krawall-Touristen

■ Mecklenburg-Vorpommern möchte richtige Touristen und hat Angst vor schwindendem Fremdenverkehr

Berlin (taz) — Der Fremdenverkehrsverband des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat die touristische Qualität des gewalttätigen Rassismus in Rostock entdeckt, weiß aber nichts Rechtes mit ihm anzufangen. „Krawall-Tourismus, das Freizeitphänomen „thrilling“ — eine Mischung aus Nervenkitzel und Angst-Lust“, machten die Rostocker Tourismus-Manager in einer Presseerklärung aus. Der Krawall-Tourismus habe sogar eine weltweite Dimension. Dessen Nimbus wollen die Manager aber nicht nutzen, liegt ihnen doch am normalen Fremdenverkehr und Tourismus. Untersuchungen hätten ergeben, daß neben der gesunden Umwelt und der Qualität des touristischen Angebots auch das Gefühl der Sicherheit eine wichtige Motivation für normale Touristen sei. 700.000 ausländische Touristen, die 1991 das Ostseeland besuchten, könnten sich abgeschreckt fühlen. Es müsse „dringend hinterfragt werden, warum die Lösung eines unerträglichen Zustandes [das Asylbewerberheim in Lichtenhagen?, d. Red.]) durch eskalierende Gewalt herbeigeführt wurde.“ Die Tourismusmanager sehen Handlungsbedarf bei den Politikern. Sonst sei die wirtschaftliche Gesundung Mecklenburg-Vorpommerns womöglich gefährdet. ten

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