: Reformation feiern
■ Sozis wollen mehr freie Tage / Kosten: 1 Millirade
In Niedersachsen gibt es nach Ansicht der Landesregierung zu wenig Feiertage. Deshalb planen SPD und Grüne, einen zusätzlichen Feiertag in der neuen Landesverfassung zu verankern, die noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll. Als neuer Festtag ist der 31. Oktober, der Reformationstag, vorgesehen.
Im Vergleich mit süddeutschen Länder steht Niedersachsen in der Feiertagsliste ganz hinten. Lediglich an zehn zusätzlichen Tagen dürfen die Niedersachsen zu Hause bleiben. Das katholische Bayern hat vier Festtage mehr: Allerheiligen, Fronleichnam, Heilige Drei Könige und Maria Himmelfahrt. Was Bayern recht ist, soll Niedersachsen billig sein, argumentiert die Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Herma Heyken.
Auf wenig Zustimmung treffen diese Pläne allerdings bei CDU und FDP. Der geplante arbeitsfreie Reformationstag sei in der jetzigen wirtschaftlichen Situation kontraproduktiv, sagt CDU- Fraktionsprecher Joachim Ludewig. Gesetzliche Regelungen gäben den Arbeitnehmern ohnehin die Möglichkeit, an diesem Tag statt zur Arbeit in die Kirche zu gehen. Deshalb sei ein zusätzlicher Feiertag nicht erforderlich. Außerdem koste er nach Berechnungen des Wirtschaftsministeriums rund eine Milliarde Mark.
Ähnlich argumentiert FDP- Fraktionssprecherin Barbara Walther. Sie schloß ein Entgegenkommen ihrer Partei jedoch nicht aus. Ohne Zustimmung der Opposition geht nichts, denn für die neue Verfassung ist eine Zweidrittel-Mehrheit im Landtag nötig. SPD und Grüne verfügen aber lediglich über 71 der 155 Mandate im Landtag. dpa
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