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Mordvorwurf gegen Bremer Ärzte

■ Frau starb nach Kaiserschnitt an Blutvergiftung / Anonyme Anzeige

Mit einem mysteriösen Mordvorwurf müssen sich derzeit die Bremer Staatsanwaltschaft und das kommunale Zentralkrankenhaus „Links der Weser“ befassen. Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Ärzte des Krankenhauses.

Anlaß für die Untersuchung ist ein anonymes Schreiben auf einem offiziellen Briefbogen der Klinik. Darin sind die Patientinnendaten einer am 12. Juli dieses Jahres im Krankenhaus gestorbenen Frau angegeben. Darunter steht in Großbuchstaben und unterstrichen das Wort „Mord“.

Der Brief war an die Familie der Verstorbenen gerichtet. Einen Tag nach dem Tod der Frau hatte die Familie Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Patientin war wenige Wochen nach der Geburt ihres zweiten Kindes, das per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht wurde, gestorben. Nach der Operation trat eine „äußerst seltene Komplikation“ auf, so der Ärztliche Direktor des ZKH „Links der Weser“, Dr. Franz Böhmert. Die Ärzte stellten eine akute Blutvergiftung fest, die sie — mit Einverständnis der Angehörigen — mit einem Medikament behandelten, das sich weltweit noch in der Erprobung befindet. Böhmert sieht den Tod der Frau allerdings nicht im Zusammenhang mit dieser Medikamentenvergabe: Negative Nebenwirkungen seien bereits vorher ausgetestet und ausgeschlossen worden. „Wir waren nach diesem Vorwurf total konsterniert.“ Zugriff zu den offiziellen Krankenhausbögen hätten mindesten 100 Personen — „Ich fürchte, wir werden nicht dahinterkommen, wer da sein Süppchen kochen will“, so Böhmert.

Eine Obduktion der Toten hat, wie bei allen Todesfällen nach Operationen, stattgefunden. Aus den ersten Teilergebnissen könnten keine Hinweise auf ein fehlerhaftes Verhalten im Krankenhaus entnommen werden, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Auch die Staatsanwaltschaft hat bisher keine Erkenntnisse über den Wahrheitsgehalt des anonymen Mordvorwurfes. dpa/taz

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