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Genbier bald „o'zapft“

■ BUND kritisiert die geplante EG-Verordnung

Berlin/Bonn (taz/AP) — Mehrere Großbrauereien in Nordrhein- Westfalen wollen nach Darstellung des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ab nächstem Jahr gentechnisch veränderte Hefebakterien zur Bierproduktion einsetzen. Der Organisation liegen interne Informationen vor, nach denen unter Verwendung dieser Bakterien gebrauter Gerstensaft ab Januar 1993 in deutschen Regalen erhältlich sein wird. Bis dahin solle eine von der EG- Kommission erarbeitete Verordnung in Kraft treten, nach der es der Wirtschaft unter anderem erlaubt sein würde, europaweit genmanipulierte Mikroorganismen bei der Lebensmittelproduktion zu verwenden. Der BUND forderte den Bundestag auf, die Verordnung zu stoppen oder zumindest entscheidend zu verändern. Kritik übte der Umweltverband vor allem daran, daß der Gesetzentwurf keine Kennzeichnungspflicht für genmanipulierte Produkte vorsehe. Außerdem entscheide eine 20köpfige Kommission alleine und hinter verschlossenen Türen über die Zulassung dieser Lebensmittel.

Nicht nur Gen-Bier, sondern auch die Gen-Tomate sei auf dem deutschen Markt zu erwarten. Bereits heute sei in der Bundesrepublik holländischer Käse erhältlich, der mit dem gentechnisch erzeugten Enzym Chymosin hergestellt worden sei. bün

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