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Neustadt blockiert Lemke-Schulte

■ Beirat lehnt Verbreiterung der Neuenlander Straße ab / Blockaden angekündigt

„Ring frei zur zweiten Lesung.“ Mit diesen Worten begrüßte Gerd-Axel Ahrens, Leiter der Verkehrsabteilung in Vertretung von Bausenatorin Lemke- Schulte, am Dienstag abend den Beirat Neustadt und die zahlreichen ZuhörerInnen. Zum zweiten Mal stand das Thema Knotenerweiterung in der Neuenlanderstraße auf der Tagesordnung, die erste Sitzung war im Tumult und ohne Beschluß geendet. Wie berichtet, will das Bauressort zwei Kreuzugen auf insgesamt acht Spuren ausbauen. Schon 1993 soll es losgehen.

Beinahe eine Stunde beantwortete Ahrens 19 Fragen, die in der letzten Sitzung aufgeworfen worden waren. Die entscheidende lautete: Gibt es eine Alternative, in dem eine provisorische Umgehungsstraße über das brachliegende Kocksgelände und über die Richard Dunkel-Straße für LKW's gebaut wird? Die Antwort: „Das kostet zuviel Zeit, kostet sehr viel Geld, und behindert den späteren Bau der Stadtautobahn A 281.“

Auch von anderen Vorschlägen, wie das Linksabbiegen auf der Neuenlanderstraße zu verbieten, hielt Ahrens wenig. Also blieb es bei der die Anwohner erschreckenden Aussage: Wenn die Knoten auf acht Spuren erweitert werden, rückt der Verkehr (50.000 Autos, davon 5.000 LKW's pro Tag) näher an die Häuser heran.

„Ich habe nicht den Eindruck, daß die Kritik richtig aufgenommen worden ist“, meinte der Neustädter SPD-Vorsitzende Hans- Dieter Kahrs nach dem Vortrag von Ahrens. „Sie erklären immer nur, warum etwas nicht geht.“ Kahrs befürchtete, daß die Knotenaufweitung nur der erste Schritt auf dem Weg zu eine durchgängig sechsspurigen Neuenlanderstraße sein wird. „Mit uns nicht“, urteilten auch die Beiratsfraktionen und lehnten einvernehmlich die Behördenpläne ab.

Bevor die Stadtbürgerschaft sich in der kommenden Woche mit dem Thema befassen wird, soll am kommenden Montag um 16.00 noch einmal die Kreuzung Neuenlander /Langemarckstr. blockiert werden. hbk

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