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Verachtungsspirale

■ Politiker gegen Bürger gegen Politiker

Ist der Politik noch zu helfen? Der Beirat Osterholz beschließt, bravo, die Unterbringung von Asylbewerbern - und der Dank aus dem Hause Gaertner ist gewiß: Doppelte Belegung. Welcher Beirat soll diesem Ressort noch glauben, wenn so mit seinen Beschlüssen umgegangen wird? Die Bürger, alles Spießer? Ist den Beiräten noch zu helfen? In Oberneuland tobt der großbürgerliche Mob und es scheint, als sei in der Stadt heimlich der Wettbewerb um den meistbelasteten Stadtteil ausgeschrieben worden — wer gewinnt, bekommt den goldenen Jammerlappen. Obdachlose schwarze Asylantenjunkies — „nicht bei uns“! Wer sich überhaupt noch traut, Politik zu machen, holt sich zur Zeit nur Beulen, egal wie groß das Engagement ist. Doch die Verachtung kann nicht so weit gehen, daß selbst Kompromißbeschlüsse mit einem Federstrich der Verwaltung vom Tisch gewischt werden. Politiker gehen oft in maßloser Arroganz über die BürgerInnen hinweg - in billiger Politikerschelte zu verharren, ist trotzdem jämmerlich. Wir stecken in einer Verachtungsspirale, die in jeder Woche weitergedreht wird. Wenn der Dialog aufhört, ist das der Anfang vom kalten Bürgerkrieg. Jochen Grabler

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