Wasser bringt Geld

■ Berliner Wasserbetriebe machen 1991 Gewinn von 23 Millionen Mark/ Verbrauch sank, Preise steigen

Berlin. Mit einem Gewinn von 23 Millionen Mark haben die seit Anfang 1992 fusionierten Berliner Wasserbetriebe (BWB) das Haushaltsjahr 1991 abgeschlossen. Den Westteil der Stadt versorgte die BWB mit 180 Millionen Kubikmeter Wasser. Damit sank der Pro-Kopf-Verbrauch geringfügig auf 148 Liter pro Tag (150 Liter 1990).

Als einen ersten Schritt hat der Verwaltungsrat der Wasserbetriebe per 1.Oktober eine einheitliche Erhöhung des Wassergeldes auf 2,10 Mark je Kubikmeter (jetzt einheitlich 1,53 Mark) vorgeschlagen. Für Entwässerung sollen die Ost-Berliner 2,40 Mark je Kubikmeter (jetzt 1,65 Mark), die östlichen Industrie- und Gewerbebetriebe sowie alle Westberliner Kunden 2,95 Mark zahlen. Dem muß das Abgeordnetenhaus noch zustimmen. Die Preiserhöhungen reichten aber nicht für das bis ins Jahr 2000 prognostizierte Investitionsvolumen von 12,8 Milliarden Mark aus. Deshalb werde die Umwandlung des Eigenbetriebes in eine Aktiengesellschaft angeregt, betonte Geschäftsführer Ortwin Scholz.

Die Milliardeninvestitionen der Wasserbetriebe und die Preiseanhebung gehen Bündnis 90/Grüne nicht weit genug. In einer Pressemitteilung verlangte die Partei eine vierte Reinigungsstufe in den Klärwerken, um Wasser unbedenklich versickern lassen zu können. Eine deutlichere Tariferhöhung sei ökologisch geboten und finanzpolitisch weitsichtig. Sie käme den Verbraucher letztlich billiger, da ohnehin höhere Investitionen nötig seien und sich das Land dazu verschulden müsse. Die Privatisierung der Eigenbetriebe lehnte Bündnis 90/Grüne ab. ADN