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DONNERSTAG

Mit der bildenden Kunst im Radio ist das so eine Sache. Wortreich wird da etwas beschrieben, gelobt, verrissen, das ja eigentlich durch seine optische Erscheinung für sich selbst sprechen sollte. Ein Glück für den Rundfunk, daß es zu jedem Kunstwerk einen „Hintergrund“ gibt. „Skandalmäßig“ oder „zeitgeistmäßig“. So bietet auch der „Kunsttermin“ beim SFB3 jeden zweiten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr dieser Herausforderung die Stirn und berichtet als „blindes Medium“ sozusagen transmedial über sichtbare Kunst. Thema heute: die „art multiple düsseldorf“.

Ein Hörspiel des frühverstorbenen Dramatikers Bernard-Marie Koltés gehört zu den diesjährigen Gemeinschaftsproduktionen des SWF mit Radio Bremen. Der Titel lautet mediengerecht „Dumpfe Stimmen“ (S2 Kultur, 21.00 Uhr), und auch der Inhalt ist klassisch radiogerecht: Der Brandstifter Nicolas erinnert sich. Er hat ein Haus angezündet und dabei den Tod eines Mannes verschuldet. Nun zieht er vorm Ohr der Hörerin Bilanz.

Um 23.30 Uhr geht's beim S2-Kultur wieder vitaler zu. Friedemann Bayer stellt mit „Das goldene Zeitalter des Bordells“ eine lustige Kulturgeschichte des Freudenhauses vor. Man bedenke: Einst war der Bordellbesuch so fest im Leben des guten Bürgers verankert wie der sonntägliche Gang zur Kirche.

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