piwik no script img

Erwärmung ist sicher

■ Klimamodellierer warnen einhellig vor den Folgen des Treibhauseffektes

„Glaubt nicht einzelnen“: Der Direktor des Hamburger Max- Planck-Instituts für Meteorologie (MPI) warnt alle Klima-Laien vor den für Unkundige manchmal verwirrenden Äußerungen einiger Wetterforscher. Einig sind sich die 200 Wissenschaftler aus aller Welt, die sich seit Montag bei der Zweiten Internationalen Konferenz des MPI über Klimamodellierung die Köpfe heiß reden, zumindest in einem Punkt. Die globale Erwärmung durch den Treibhauseffekt ist nicht mehr wegzudiskutieren. Wenn der Kohlendioxid-Ausstoß weiterhin zunimmt, wird es weltweit in den nächsten 50 bis 80 Jahren um drei Grad wärmer, daran zweifelt keiner der Klimamodellierer. Einhellig warnen die Forscher vor dem verhängnisvollen Treibhauseffekt, auch wenn sie die Auswirkungen von Abgasen der westlichen Konsumgesellschaft auf das Weltklima mit ihren Rechenmodellen frühestens in zehn bis zwanzig Jahren eindeutig werden beweisen können.

Seit dem ersten Treffen der internationalen Klimamodellierer, das 1989 in Hamburg stattfand, hat es große Fortschritte gegeben. Die Großrechner, unentbehrliches Werkzeug der Forscher, werden immer leistungsfähiger — einer der weltweit schnellsten Supercomputer steht in Hamburg im Deutschen Klimarechenzentrum. Die hier und von Hochleistungsrechnern in aller Welt entworfenen Klimamodelle werden nicht nur immer komplexer, sondern auch realistischer — in den vergangenen drei Jahren ist es gelungen, den Einfluß der Ozeane in die Berechnungen miteinzubeziehen — und ermöglichen so immer bessere Vorhersagen.

Die Klimaprognose für die nächste Saison ist vor allem für die tropischen Länder von großer Bedeutung. Die Modellbauer können mit Hilfe ihrer Superrechner inzwischen für die nächsten drei bis zwölf Monate vorhersagen, wie die Monsunzeit in Indien verlaufen wird und wieviel Regen in Afrika zu erwarten ist. Vera Stadie

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen