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Hanf & Fuß

■ Forschung über ein unbekanntes Wesen: KifferInnen

Berlin (taz) — Allein in der Bundesrepublik sind es offiziell mindestens zwei Millionen, in der kleinen Schweiz 500.000, doch die Kultur dieser qualifizierten Minderheit blüht im Verborgenen: Sie konsumiert Hanf, und der ist verboten. Aufsehenerregende Urteile des Schweizer Bundesgerichts und des Landgerichts Lübeck haben das Cannabis-Verbot in jüngster Zeit in Frage gestellt — wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren auch die Richter und Gutachter der Meinung, daß der Schaden, der durch das Verbot des Hanfs angerichtet wird, weit größer ist als der mögliche Schaden durch den Konsum der Droge selbst.

Hanf sei in den letzten 20 Jahren zur Alltagsdroge geworden, eher vergleichbar dem Kaffee oder Tee, aber keinesfalls harten Drogen wie Heroin — so der Tenor der Experten. Was die fundamentalistischen Drogenkrieger zu einem entsetzten Aufschrei veranlaßte, hat zwei Verlage jetzt zu einem Joint-venture inspiriert: Mit einem Forschungsprojekt der „Arbeitsgemeinschaft Hanf & Fuß“ soll das Informations-Loch über die verborgene Kultur der KifferInnen gestopft, ihre Konsum-Regeln und Rituale, Vorlieben und Gewohnheiten, Lebenssituationen und Einstellungen in einer großen Fragebogenaktion ermittelt und zu einem repräsentativen Porträt der Hanf- Kultur im deutschsprachigen Raum zusammengefaßt werden.

Der (natürlich anonym einzusendende) Fragebogen kann kostenlos bestellt werden beim Verlag Medienexperimente (Alte Schmiede, D-6941 Löhrbach, Fax: 06201/22585) oder beim Nachtschatten-Verlag (Ritterquai 2-4, CH-4502 Solothurn, Fax: 0041/6522 0350).

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